Camper
Jetzt da unsere Kinder immer älter werden, die Flugreisen nicht mehr bezahlbar sind und wir das Campen langsam alle mögen (nicht alle im Zelt), suchen wir nach einer bezahlbaren Urlaubsalternative, die es uns ermöglicht, die Welt zu entdecken. Eine Pauschalreise im Hotel ist hier nicht wirklich geeignet. Meistens liegt man nur am Strand oder Hotelpool und läßt sich im Hotel bekochen und bedienen ... von den Einheimischen erfährt man auf diese Weise nichts, da sie als Angestellte ihre Rolle spielen müssen. Als Kind bin ich auch mit meinen Eltern durch Europa getourt und war begeistert - schöne Geschichten, an die ich mich noch 30 Jahre später gerne erinnere.
Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Mischung aus Ferienhaus und Camper die perfekte Lösung für uns ist. Auf dem Weg zum Ferienhaus kann man den Camper für 1-2 Zwischenübernachtungen nutzen. Am Ferienhaus angekommen nutzt man ihn dann für längere 1-3 Tage Touren, um die weitere Umgebung zu erkunden. Dann kann man auch an einem Ort mal eine Nacht bleiben oder noch weiter fahren.
Ich kann mir derzeit nicht vorstellen IMMER nur auf Campingplätze zu gehen, nur weil ich ja einen Camper habe und der genutzt werden muss. Deshalb würde ich mir derzeit lieber einen Camper zulegen, der auch als KFZ-Ersatz taugt. Etwas in der Sprinter, Pössl-Klasse, die releativ kurz und schmal sind. Mit diesem Fahrzeug kann man auch noch in die Stadt fahren und es könnte das Fahrzeug für die längeren Strecken sein. Für die Stadt würde sich ein e-Auto als Zweitwagen anbieten.
Aus diesem Grund muss der Camper keinen grossen Luxus bieten (z. B. Dusche) und für viele Übernachtungen am Stück ausgelegt sein. Wenn man es dann doch mal braucht, wäre ein Dachzelt oder ein normales Zelt vielleicht die bessere Alternative - vor Ort braucht man ja dann doch meistens ein Auto und will nicht immer alles wieder zurückbauen müssen.
Varianten
Dachzelt
die Idee gefällt mir
effizient - keine "Behinderung" im normalen Alltag
wenig Platbedarf bei Lagerung
günstig
Zeltanhänger
ähnlich wie ein Dachzelt auf einem Mini-Anhänger
ich mag Anhänger grundsätzlich nicht (auch wenn dieser viel kleiner/sicherer ist als ein Wohnwagen)... man gewöhnt sich aber vielleicht dran
hatte ich schon mal und fand es super
schnell aufgebaut
Stauraum im Anhänger
kann man sogar in der Garage abstellen
Wohnwagen
ich will schon keinen Zeltanhänger ziehen ... die kippen auch mal leicht (sehr windanfällig) und wir bräuchten eine stärkere Zugmaschine
braucht separaten Stellplatz
wenn man mal was erleben will (wild am Strand übernachten, kurzentschlossen eine Übernachtung auf dem Parkplatz) ...
Anforderungen
Nutzung
wenn wir einen Kaufen würden, dann müsste er alltagstauglich sein (bis max. 6m) - eine Auto für 50 TEUR (oder mehr) ausschließlich für 2-3 Wochen Urlaub zu nutzen würde keinen Sinn machen
3-4 mal im Jahr Nutzung für den Urlaub (auch schlafen)
3-4 mal im Jahr ein verlängertes Wochenende
Eltern schlafen im Auto - Kinder im Zelt - wir haben ein kleines 3-Kinder Wurfzelt, das in 60 Sekunden auf- und in 180 Sekunden abgebaut ist
wir werden im richtigen Urlaub IMMER einzusätzliches Zelt dabei haben, so daß das Auto auch noch für Ausflüge zur Verfügung steht
beim ersten Gardasee-Urlaub 2021 hatten wir nur den Bus und keine Zelt-Base ... nie wieder
zur Not - bei Zwischenübernachtungen - kann man auch mal mit 2 Erwachsenen und 3 Kindern im Bus schlafen
im unteren Bereich sollte man auch bequem schlafen können ... wir werden ja auch älter und der Weg nach oben wird dann vielleicht irgendwann doch beschwerlicher
MUST-HAVE
gut motorisiert (ca. 150 PS Diesel)
vielleicht hängt man irgendwann mal was dran (Anhängerkupplung) - derzeit aber nicht (höchstens nachrüsten)
auch für die Wiederverkauf wichtig
Park-Distance-Control
Rückfahrkamera
toter Winkel Assistent
Standheizung (Frühjahr, Herbst)
verlängert die Nutzungszeit sicherlich um 2 Monate
Sitzheizung
Bluetooth
Freisprecheinrichtung
Audio-Senke (auch für Navigationssystem am Handy)
Privacy-Paket (getönte Scheiben hinten)
alternativ: Rollos
Armlehnen Fahrer/Beifahrer
Toilette
Automatik
NICE-TO-HAVE
Klimaanlage
austellbares Heckfenster
integrierte Schubladen unter der Rücksitzbank
Markise
bei Kurzaufenthalten (1-2 Tage ... insbesondere bei Dauerregen - quasi als Vordach, um die Schuhe zumindest mal abstellen zu können) könnte ich mir sie recht nützlich vorstellen
bei längeren Aufenthalten wird man ein Zelt aufbauen und dann braucht man die Markise maximal für eine Überdachung zum Zelt
aufstellbarer Tisch
DONT-HAVE
Aufstelldach
festes Hochdach
Küche/Spüle
niemand kocht in diesem Auto - wenn das Wetter zum DRaussen-Kochen nicht passt, dann gehts ins Restaurant
Dusche
zuviel Schimmelgefahr - meisten gehen wir auf einen Campingplatz ... wenn das mal nicht geht wird entweder draussen geduscht oder das Duschen fällt mal einen Tag aus. Notfalls gehen wir ins Schwimmbad.
Navigationssystem oder großer Radio-Schnick-Schnack
Multimedia-Support
fraglich wie lange das wirklich unterstützt wird ... bei einem Apple-Dienst vielleicht länger als bei einem Android-Dienst - dafür ist Apple sicherlich weniger offen (welche Apps werden unterstützt)
ich glaube, daß mein Handy/Tablet immer die aktuellere Software haben wird und auch leicht ausgetauscht werden kann - wichtig ist nur, daß der Ton auf die Auto-Lautsprecher ausgegeben werden kann (Bluetooth)
derzeit muß man noch eine USB-Verbindung herstellen
Allrad-Antrieb
für den Wintereinsatz wäre das ganz nett, aber eigentlich haben wir im Flachland kaum Schnee und für eine Woche Skifahren pro Jahr lohnen sich die 3000 Euro Aufpreis nicht
Straßenlage soll allerdings grundsätzlich besser sein
Wiederverkauf könnte ein Argument sein - ich glaube aber kein wesentliches
DONT-KNOW
LED-Scheinwerfer - sollen heller sein
Fazit
Die typischen vollausgestatteter Camper ist für uns nicht interessant, da er kein Alltagsauto ist.
Abgasnormen
... wird ja immer wichtiger in Zukunft - wer will schon einzelne Städte meiden müssen, weil man nicht mehr rein darf :-(
aktuell sind
Euro 6d (bis 120mg/km NOx)
Euro 6d temp (bis 168mg/km)
AdBlue
Preisreduktion
Schwerbehinderung
allerdings muß man bedenken, daß die Hersteller/Händler teilweise bis zu 30% Rabatt ohne Schwerbehinderung gewähren ... keine Ahnung, ob das bei den Campern auch so ist
in einigen Foren wurde von 8-17% berichtet (aber schon ein paar Jahre her)
EU-Import
... aber genau schauen, wann das Fahrzeug gebaut wurde ... und wann dementsprechend die Herstellergarantie abläuft
Lagerfahrzeug
... aber genau schauen, wann das Fahrzeug gebaut wurde ... und wann dementsprechend die Herstellergarantie abläuft
Finanzierung
Am besten man zahlt das Auto ohne Finanzierung ... bei > 40 TEUR kann sich das aber nicht jeder stemmen.
Derzeit bietet Mercedes einen Zins von 2,5% an (bei einer sehr hohen Tilgung - 4 Jahre bis zur Kompletttilgung - 800 Euro Monatsrate => 2000 Euro Zinsen über die Gesamtlaufzeit) ... der Bauzins liegt bei 1,5%.
Im Zeitalter von Negativzinsen macht die Aufnahme eines Kredits keinen Sinn, wenn man über genügend verfügbares Vermögen verfügt. Beim aktuell geringen Preisverfall bei VW-Bussen ist das vielleicht schon fast die bessere Anlage ;-)
Leasing
man wird nur als Halter im KFZ-Schein eingetragen ... Eigentümer bleibt der Leasing-Geber
Anzahlung - häufig auch ohne
monatliche feste Rate über meistens 2-4 Jahre
nach der Leasingzeit:
Rückgabe
ACHTUNG: hier wird vermutlich jeder kleine Kratzer als grpßer Schaden bewertet
weiter leasen
kaufen (Leasingvertrag sollte dann eine Kaufoption beinhalten)
bei 15.000 km Laufleistung:
48 Monate ohne Anzahlung: 634 Euro x 48 = 30.400
48 Monate mit 10.000 Euro Anzahlung: 426 x 48 + 10.000 = 30.400
48 Monate mit 20.000 Euro Anzahlung: 218 x 48 + 20.000 = 30.400
bei 10.000 km Laufleistung:
48 Monate ohne Anzahlung: 590 Euro x 48 = 28.300
36 Monate ohne Anzahlung: 673 Euro x 36 = 24.200
=> Anzahlung bringt gar nichts???
1,99% Sollzins:
Bruttolistenpreis: 64.354,00 €
Kaufpreis: 52.990,00 €
Bank-Finanzierung
hier kann man hohe Barzahler-Rabatte (10-20%) nutzen (im Gegensatz zum Leasing)
Mieten
Weitere Anbieter:
https://www.mieten-testen-kaufen.de
nicht in unserer Gegend
Fazit
In Anbetracht der aktuellen Diesel-Diskussion mit angedrohten/geplanten Fahrverboten und einer unsicher Zukunft macht ein Kauf keinen großen Sinn, weil
wir nicht wissen, wie lange uns das Campen Spaß macht
wir nicht unbedingt gezwungen sein wollen, einen Camping-Urlaub zu machen (hat man einen Camper für 50.000 Euro gekauft, dann muß man ihn auch für den Urlaub nutzen sonst rentiert es sich nicht)
wie sich die Fahrverbote entwickeln
wie sich die Kraftstoffpreise entwickeln
wie sich Elektroautos entwickeln - vielleicht sind E-Autos (oder andere Energiequellen) in Zukunft auch für größere Strecken ausgelegt ... wir befinden uns gerade in einer Übergangsphase
Bewertung der Alternativen:
Kauf:
ein Verkauf nach einigen Jahren kann also einen großen Verlust bedeuten
Leasing:
im Vergleich zum Mieten macht es keinen Sinn (siehe Rechnung oben)
Mieten
ist derzeit die beste Variante - sollten wir irgendwann einen neuen Alltagswagen brauchen, dann könnten wir allerdings über einen Kauf nachdenken. Vielleicht hat sich die Zukunft der Diesels bis dahin geklärt.
Fahrzeug
Ein VW-Bus ohne Küche mit Aufstelldach wäre unsere erste Wahl. Den Kauf eines solchen Fahrzeugs hatten wir ja schon mal erwogen. Nach dem ersten Test am Gardasee 2021 bin ich von einem Hochdach abgekommen. Ein VW-Bus ist ein tolles Auto (hätte auch Platz für einen Hund im Fahrgastraum), aber ohne Hochstelldach auch keine Stehhöhe. Wenn Stehhöhe ein wichtiges Argument ist (vielleicht ist das nicht der Fall, weil man im Zelt übernachtet), dann ist der VW Bus kein geeignetes Urlaubsmobil.
Ich könnte mir auch vorstellen, mal länger mit der Familie unterwegs zu sein - entweder mit Arbeiten als digitaler Nomade oder eben mit Sonderurlaub.
Das ermöglicht uns auch mal mit einem kleinen 3-Mann-Zelt (2 schlafen im Bus) eine Nacht zu verbringen, um dann am nächsten Tag schnell weiter zu fahren. Normalerweise würden wir sicher ein großes Zelt aufbauen, um den Bus dann vor Ort auch als Auto nutzen zu können.
Infrastruktur
Kleines Zelt
Mit unserem 3-Mann-Zelt von Quechua sind wir sehr zufrieden, doch für eine VW-Bus-Tour ist ein größeres Zelt sicherlich´erforderlich.
Großes Zelt
Das große Zelt sollte folgende Features haben:
3 Bereiche
Schlafbereich mit Moskitonetz
Staubereich
Wohnbereich/Vordach
Stehhöhe
Es sollte Platz bieten, um an Regentagen auch im Zelt sitzen zu können.
Luftmatratze
Ich bin kein Fan mehr von selbstaufblasenden Isomatten (auch bei 10cm Dicke). Meisten halten sie nicht lange, sind teuer und meistens auch nicht dick genug.
Einziger Nachteil ist der Geruch, doch der wird sicher durch Lüften verfliegen.
Zudem ist das Packmaß klasse, deutlich kleiner als unsere Isomatten. Außerdem kann man sie notfalls auch im Wasser als Luftmatratze nutzen.
Unser 3-Mann-Wurfzelt hat die Abmessungen 180 × 210 ... da passen leider nur zwei rein, aber das nehmen wir in Kauf. Wenn die Luftmatratzen eine langfristige Lösung sind, dann könnten wir auch mal ein größeres kaufen (dann vielleicht in einer Black-Edition).
Übernachtungen - Luftmatratzen - Pumpe
Die üblichen mechanischen Blasebalgs sind meistens recht groß. Wir müssen im Campingurlaub mit dem VW-Bus platzeffizient sein. Nimmt man Mini-Blasebalgs, ist mal bei 3 x 200 = 600 Litern ewig am pumpen. Deshalb scheidet das aus.
Elektrische Pumpen haben den Nachteil, daß man 220V Strom braucht. Ich habe allerdings einen 12V (Auto) auf 220V Konverter (kontinuierlich 150W ... 300W Peak) - so daß es auch ohne richtigen Stromanschluß möglich sein sollte, mal eben eine Luftmatratze auszublasen.
zieht 130 Watt ... das schafft auch mein Spannungswandler (12V => 220V), der kontinuierlich 150W liefert
Daneben gibt es noch Pumpen mit Akku, der zudem per USB geladen wird. Davon halte ich wenig ... hebt vielleicht für einen Sommer, dann ist der Akku sicher nicht mehr zu gebrauchen und die Pumpe muß entsorgt werden.
Internet
Die meisten Campingplätze bieten WLAN an ... Glücksache, ob das gut funktioniert - zudem sollte man über VPN nachdenken.
Im normalen Alltag sind 5 GB (Stand 2021) vollkommen ausreichend und in den meisten Monaten eher überdimensioniert. Im Urlaub habe ich es zur Navigation, Surfen und noch meinen Mitfahrern angeboten ... da waren die 5 GB nach einer Woche weg. Ohne lokale Prepaid-Karten würde ich das nicht mehr machen.
Gepäck
Unser Ford Galaxy hat schon einen großen Kofferraum und wir sind in den letzten Jahren in einen vollausgestatteten Wohnwagen (mit Geschirr, 2 fertigen Schlafplätzen, volleingerichtete Küche) eingezogen. Das müssen wir dann selbst mitnehmen ... der Kofferraum war trotzdem schon voll.
Hier müssen wir sicher effizienter werden oder einen Dachgepäckträger verwenden.
Navigation
Hier sind wir mit Online-Navigation (Google Maps, Waze) sehr gut bedient.
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